Hallo erstmal
Wie beginnt man, wenn man keinen Plan vom Bloggen hat? Nun, ich weiß es nicht. Weder habe ich jemals zuvor irgendwas geschrieben, noch habe ich überhaupt schon mal einen Blog von irgendjemandem gelesen. Seid nachsichtig mit mir, wenn ich mich mal nicht so toll ausdrücke, und auch wenn sich der ein oder andere Fehler einschleicht. Ich bin zuversichtlich, dass ich da rein wachsen werde. Und dass ich meine Seite nach und nach mit interessanten Inhalten gefüllt bekomme.
Wer bin ich?

Zuerst sollte ich mich mal vorstellen, das gehört sich schließlich so.
Ich nenne mich Rosalie. Das ist nicht mein richtiger Name, aber so wollte ich immer meine Tochter nennen. Was ich mit Sicherheit auch getan hätte, wenn ich eine hätte.
Ich wohne mit meinem Partner, seinen beiden Kindern, 2 Kaninchen, einem ganzen Aquarium voller Fische und 2 Süßwasser-Krebsen in einem Haus in einer schnuckeligen Kleinstadt im Weserbergland.
Zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben gehören außerdem meine Schwester, meine beiden Patenkinder, Mama, Oma, Opa, Onkel, Tanten, die aber allesamt über 400 km von mir entfernt wohnen.
Vor ca. 7 Jahren bin ich ziemlich plötzlich krank geworden. Seitdem lebe ich mit einer chronischen, neuromuskulären Erkrankung, von der mir bisher noch niemand so genau sagen kann, mit was genau ich es eigentlich zu tun habe.
Braucht jeder Blog ein Thema?
Selbstverständlich.
Ich habe bereits erwähnt, dass ich mit einem Handicap lebe. Die wichtigste Information dabei ist jedoch, „dass ich…lebe“. Genau, ICH LEBE. Und in meinem Blog soll es genau darum gehen. Ums Leben. Und in diesem haben wir doch irgendwie immer alle ähnliche Probleme. Die einen, weil sie nicht laufen können. Die anderen, obwohl sie laufen können. Und die dritten, weil oder obwohl sie (so wie ich) noch ein bisschen laufen können. Die einen weil man ihnen ihre Krankheit ansieht, die anderen weil man sie ihnen nicht ansieht…
Ich bin auch vor meiner Erkrankung nicht gerade naiv und blauäugig durchs Leben spaziert. Aber mit welchen Problemen man dann plötzlich konfrontiert wird (nicht nur gesundheitlichen), eröffnet sich einem erst, wenn man selbst betroffen ist.
Das Leben ist schön
Aber ich bin kein Freund davon, immer nur das Negative zu sehen. Ich konzentriere mich lieber auf das Positive. Deshalb ist es mir wichtig zu erwähnen, dass jeder Schicksalsschlag auch Chancen bietet. Chancen, eine andere Sicht auf das Leben zu bekommen. Ich durfte in den letzten Jahren lernen, vieles aus neuen Blickwinkeln zu betrachten, Momente zu genießen, mich an Kleinigkeiten zu erfreuen, für die ich früher überhaupt keinen Blick gehabt hätte.
Ich möchte meine Geschichte als Beispiel dafür erzählen, dass etwas sehr, sehr Schlimmes etwas sehr, sehr Gutes bewirken kann. Ohne meine Erkrankung hätte ich zum Beispiel viele tolle, wertvolle Menschen nicht kennengelernt. Nicht zuletzt die Liebe meines Lebens.
Was habt ihr davon, meinen Blog zu lesen?
Ich habe nicht vor, mir besonders lustige, irrwitzige oder kuriose Geschichten auszudenken um euch bestmöglich zu unterhalten. Ich bin mir sicher, meine Geschichte und der oftmals ungerechtfertigterweise als langweilig beschimpfte Alltag werden genug Stoff bieten.
Für die Voll- und Teilzeit Rollstuhlfahrer unter euch:
Vielleicht findet ihr euch an einigen Stellen darin ja wieder. Und wer weiß… möglicherweise erleichtert euch das ein bisschen den Umgang mit euren eigenen kleinen und großen Problemchen.
Ich für meinen Teil finde es von Zeit zu Zeit ganz nett, zu sehen, dass es anderen genauso geht.
Vielleicht sind euch manche meiner beschriebenen Situationen aber auch total fremd und ihr findet es einfach spannend. Oder unterhaltsam.
Für die Fußgänger unter euch:
Hat sich nicht jeder schon mal gewünscht, ein chronisch krankes Familienmitglied besser verstehen können? Vielleicht wollt ihr euch auch besser in eure rollifahrende Freundin oder euren rollifahrenden Bekannten rein versetzen können?
Für alle:
Egal wie ihr euch durch´s Leben bewegt, auf 2 Beinen, 2 Rädern, 2 Gehstöcken, oder oder oder…
ich denke es wird für jeden was dabei sein. Und wenn nicht? Na und? Dann lest ihr nicht weiter. Ist doch ganz einfach.
Falls ihr doch weiter lest und mir andere Sichtweisen ermöglichen wollt, scheut euch nicht, mir mitzuteilen was ihr scheiße findet. Und natürlich auch das, was ihr nicht ganz so scheiße findet. Ich freue mich über euer Feedback.
Wollt ihr noch mehr über mich wissen?
Ich bin Mitte 30, von Sternzeichen Steinbock, Nichtraucher, ich sammele Quietsche-Entchen, meine Lieblingsfarben sind rot und grün, ich bin ein eher zurückhaltender Mensch, liebe Pizza (wer nicht?!?) und hasse Rosenkohl. Ich halte mich lieber im Freien auf als in geschlossenen Räumen. Ich lese gerne echte Bücher aus Papier. Ich mag Bier, ehrliche Menschen, Musicals, Tanzen und gemütliche Abende mit Freunden. Ich hasse Ungerechtigkeit in jeglicher Form.
Ich bin nicht überdurchschnittlich hübsch, nicht überdurchschnittlich intelligent, ich bin nicht besonders lustig und habe keine besonderen Talente. Ich bin eigentlich ziemlich normal.
Ach ja, eine Kleinigkeit habe ich noch vergessen. Eine, die mich vielleicht doch ein klein wenig von der Masse unterscheidet: Man trifft mich nie alleine an, immer nur im Zweiergespann mit meinem besten Freund Reiko.

Reiko ist mein Rollstuhl. Den werde ich euch in meinem nächsten Beitrag vorstellen.